Hotel Winzer Erfolgsstory

Nicole Bair

Die zukünftige Lehrerin zieht viel Nutzen aus ihrer Zeit in der Gastronomie

Nicole, du arbeitest seit 4 Jahren im Hotel Winzer als Aushilfe im Restaurant. Wie kann man sich diesen Aushilfsjob vorstellen?

Nach der Matura habe ich nach einem Job nahe an meinem Wohnort gesucht. Mir war wichtig, dass ich immer noch flexibel bin und ich den Job einfach neben meinem Studium ausführen kann. Bei uns im Restaurant fragt die Restaurantleiterin immer 1-2 Wochen im Voraus wann man denn zum Beispiel in der Woche von 03.-10.08. Zeit hat. Normalerweise melde ich mich dann für einen Tag von 08:00 – 13:00 Uhr. Wenn ich mal mehr Zeit habe, melde ich mich für 2 Tage und wenn ich gerade viel Stress im Studium habe, dann ist es auch kein Problem wenn ich mich für eine Woche gar nicht zum arbeiten melde.

Der Vormittag ist immer sehr abwechslungsreich. Ich mache von Buffet vorbereiten, Tische decken, Gäste empfangen, Maschinen putzen bis hin zu Bar betreuen und Kuschelfrühstück aufs Zimmer bringen, alles. Ich schmeiße den Frühdienst ohne Probleme. 😉

 

Was gefällt dir an dem Nebenjob am besten?

Es gibt da ein paar Dinge. Flexibilität ist für mich sehr wichtig. Ich kann jede Woche sagen, ich kann an diesem und jenem Tag und auch in den Ferien muss ich mir keine zusätzlichen Ferialjob suchen sondern kann einfach Stunden erhöhen.
Ein sehr großer Benefit ist auch die Verpflegung. Ich kann nach meinem Dienst einfach zum Buffet gehen, das auch den Gästen zur Verfügung steht und hole mir kostenlos das Essen, auf das ich gerade Lust habe.
Gerade in letzter Zeit habe ich im Freundeskreis mitbekommen, dass es nicht selbstverständlich ist, vom Arbeitgeber Verpflegung zur Verfügung gestellt zu bekommen oder zumindest einen Zuschuss zum Essen. Was mir auch wichtig ist, ist Bewegung. Ich will nicht nur den ganzen Tag sitzen.

Du studierst im Moment und bist kurz davor, als Lehrerin zu arbeiten. Was nimmst du dir aus deiner Zeit in der Gastronomie mit?

Es war durch und durch eine lehrreiche Zeit für mich. Ich habe gelernt wie ich mit Menschen, egal ob Gästen oder Kollegen, umgehe. Das waren nicht immer nur positive Erfahrungen aber es waren definitiv wertvolle Erfahrungen für mich. Außerdem bin ich selbst flexibler geworden und habe gelernt mit Stress umzugehen. Nur weil etwas nicht so läuft, wie es hätte laufen sollen, stellt es nicht automatisch ein Problem dar.

Auch im Bereich Getränke habe ich viel Wissen erlernt, das ich definitiv mein restliches Leben gebrauchen kann.

 

Diesen Sommer hast du erstmals Deutschkurse für Mitarbeiter mit unterschiedlichen Muttersprachen angeboten – wofür wir dir nach wie vor sehr dankbar sind. Kannst du dir auch davon etwas mitnehmen?

Auf jeden Fall. Die Deutschkurse machen mir Spaß. Erwachsenenunterricht ist für mich ganz neu. Im Praktikum habe ich doch immer nur Schüler mit einem Alter von maximal 18 Jahren, unterrichtet. Das Niveau ist doch anders als in Schulen. Am spannendsten war für mich der Anfänger Kurs mit den Kollegen, die teilweise wirklich bei Null angefangen haben. Im Studium wurde ich mit so etwas nicht konfrontiert und doch kann ich hier am meisten Fortschritte beobachten.

Es gefällt mir auch gut, dass ich hier individuell mit den Teilnehmern festlegen kann, welche Themen wichtig sind und was wir machen. Ich muss nicht ein vorgegebenes Thema nach dem anderen abhaken. Wir haben uns zum Beispiel auf fachspezifische Vokabeln für die Gastronomie, Behördenwege oder ähnliches fokussiert.

 

Vielen Dank für deinen Einsatz Nicole!